MDR schaltet Mittelwelle ab
Nach Informationen des RMRC schaltet der MDR am 30.04.2013 seine verbliebenen Mittelwellenfrequenzen ab.
Wer noch eine QSL-Karte haben möchte, sollte also beeilen. Betroffen sind die Standorte Leipzig-Wiederau 783 kHz (100 kW), Dresden-Wilsdruff 1044 kHz (20 kW) und Reichenbach 1188 kHz (3 kW).
Auf Nachfrage von fading.de ließ der MDR am 25.04.2013 mitteilen:
"Wir müssen Ihnen dazu mitteilen, dass ein Weiterbetreiben der Mittelwellen keine für uns technisch und wirtschaftlich sinnvolle Lösung mehr darstellt. Wir erreichen über die Mittelwellen leider immer weniger Hörer, so dass die Kosten nicht mehr im Verhältnis zum Nutzen stehen. Zum anderen fordert die KEF, die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der (öffentlich-rechtlichen) Rundfunkanstalten Deutschlands, die Einstellung der Mittel- und Langwellenausstrahlungen. Konkret wird die KEF ab der nächsten Gebührenperiode keine Gebührenanmeldungen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten für Mittel- und Langwellenausstrahlungen mehr anerkennen. Wir könnten dann die Ausstrahlung über Mittelwelle nicht mehr finanzieren.
Weiterhin vertreten Sie die Meinung, dass durch die Abschaltung der MDR-Mittelwellenfrequenzen in Mitteldeutschland Versorgungslücken entstehen. Wir stimmen Ihnen gern zu, dass vorerst einzelne terrestrische Versorgungslücken entstehen. In einzelnen Gebieten und Ortschaften in Mitteldeutschland, die vorher regulär via Mittelwelle (Tag-Empfang) versorgt waren, kann MDR INFO noch nicht über Digitalradio DAB+ oder UKW empfangen werden. Dem werden wir durch den weiteren Ausbau von Digitalradio begegnen. In den noch nicht DAB+ versorgten Gebieten ist der Empfang oft per UKW möglich.
Das überfüllte UKW-Frequenzband lässt keinen wirtschaftlich sinnvollen Ausbau einer UKW-Flächenversorgung für das Programm MDR INFO zu. Deshalb hat sich der MDR für einen raschen Digitalradioausbau entschieden. Schon heute können 88% der Hörer über eine Außenantenne bzw. mit einem portablen Radio außerhalb eines Gebäudes die digitale Programmvielfalt empfangen. Ein Autoempfang ist in Mitteldeutschland schon für 80% der Fläche realisiert und der Empfang im Gebäude ist für über 60% der Hörer möglich. Schon für das Jahr 2013 und 2014 sind weitere Ausbauschritte zur Verbesserung der Digitalradioversorgung in Planung.
Bereits jetzt ist MDR INFO in vielen Kabelnetzen per Kabel-UKW und in allen Kabelnetzen im Standard DVB-C digital zu empfangen. Darüber hinaus, ist MDR INFO per Satellit und als Livestream zum Beispiel mittels Internetradio zu hören. Für den überwiegenden Teil der bisherigen Mittelwellenhörer steht mindestens eine Empfangsalternative bereit.
Das alte DAB hatte sich aus bekannten Gründen nicht durchsetzen können. Die Ursachen sind mit DAB+ ausgeräumt. Die Einführung von DAB+ läuft sehr vielversprechend. Es gibt übrigens bereits sehr viele DAB+ Empfangsgeräte. (...)
Im regelmäßig auf MDR INFO über Mittelwelle ausgestrahlten Hinweis zur Abschaltung der MDR-Mittelwellenfrequenzen wird eine Telefonnummer für weitere Informationen genannt. Diese wird rege in Anspruch genommen. Hier werden die Hörer über die zur Verfügung stehenden Empfangsalternativen individuell beraten."