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Funkwetter & Ausbreitungsvorhersage

Aktuelle Funkwetterdaten

SN 196 SFI 167 Ak 2 K 2

Das aktuelle Funkwetter

mit Tom Kamp (DF5JL)
erstellt am 26.04.2024

Wechselhaft und unbeständig

Die Sonnenaktivität war in den letzten Tagen mäßig, immer wieder kam es zu kleineren M-Flare-Ausbrüchen. Nachdem die Anzahl der aktiven Sonnenfleckenregionen zeitweise 16 erreichte, nimmt sie zurzeit wieder ab. Die Rotation der Sonne führt dazu, dass ein größerer Teil der Sonnenflecken über den westlichen Sonnenrand hinaus auf die Sonnenrückseite dreht. Einige der noch verbleibenden größeren und komplexeren Regionen zeigen eine abnehmende Größe. Das dürfte sich auch in den kommenden Tagen in der sogenannten Sunspot Number (SN) widerspiegeln. Diese erreichte am Donnerstag noch einen recht hohen Wert von 283 und fiel inzwischen auf unter 200 Einheiten. Dabei sollte man aber daran denken, wie diese Zahl zustande kommt: Sie ist die Summe aus der Anzahl der Einzelflecken und der mit 10 multiplizierten Anzahl der Fleckengruppen. So hat das Rudolf Wolf 1849 eingeführt, als der Schweizer Astronom die Züricher Universitäts-Sternwarte leitete. Die Sternwarte war damals führend in der Sonnenbeobachtung. So ergeben beispielsweise 133 Einzelflecken in 15 Gruppen 133 plus das Produkt aus 10 mal 15, also 133 + 150, macht eine Sonnenfleckenrelativzahl von 283.

Die Geomagnetik zeigte sich über die Woche recht wechselhaft. Während letztes Wochenende der k-Index noch 6 Einheiten erreichte, örtlich sogar 7 (s. Abb.), wurde es unter der Woche zeitweilig sehr ruhig, trotz der vielen koronalen Masseauswürfe (CMEs), die die Erde aber meist verfehlten. Über die nächsten Tage besteht nur ein geringeres Risiko für die Ankunft weiterer kleinerer CME-Einflüsse. Doch kann jeder CME sich mit aufkommenden schnellen Sonnenwind verbinden, so dass es möglicherweise zu aktiven bis leicht stürmischen Abschnitten kommen kann. Ursache für die schnellen Winde sind koronale Löcher in niedrigeren solaren Breiten.

Für die kommende Woche insgesamt erwartet die NOAA eine magnetisch ruhige Gesamtlage. Auch der solare Flux zeigt in den Prognosen der US Air Force eine abnehmende Tendenz, mit Werten zwischen 130 und 160 Einheiten muss gerechnet werden.

Da die Ionosphäre jedoch meist träge auf diesen Wechsel reagiert , werden sich die Ausbreitungsbedingungen nicht deutlich ändern. 15 Meter ist das angesagte DX-Band, mit 10 Meter dürfen wir zwar auch rechnen, aber eben nicht durchgehend. Und bei magnetischer Unruhe schließt 10 Meter zudem recht schnell. Das 20-m-Band entwickelt sich langsam, aber sicher zu einem Rund-um-die-Uhr Band, auch hier unter der Einschränkung, dass das Erdmagnetfeld ruhig bleibt. Sporadic E lässt noch auf sich warten, bislang gab es auf 6 Meter noch keine größere Öffnung.

Allen einen störungsfreien Empfang, bis zum nächsten Samstag, 73 Tom DF5JL - mit aktuellen Infos von DK0WCY, SWPC/NOAA, NASA, USAF 557th Weather Wing, STCE/KMI Belgien, IAP Juliusruh, SANSA South African National Space Agency, WDC Kyoto, DL1VDL/DL8MDW/DARC-HF-Referat, FWBSt EU/DF5JL


Aktueller Status Ausbreitungsbedingungen Kurzwelle nach Band


Aktueller Status Bandöffnungen 50 MHz und VHF

Spodardic-E 50 MHz:


Spodardic-E 144 MHz:


© http://www.gooddx.net

Weiterführende, anschauliche Erklärungen zu den hier verwandten Begriffen und deren Möglichkeiten der Interpretation finden Sie im Kapitel Funkwetter einfach erklärt.

Aktuelle Messwerte DKØWCY

Herausgegeben von der Aurorabake DKØWCY. Die Bake strahlt die aktuellen Messwerte auch auf Kurzwelle aus. Sendezeiten und Frequenzen finden Sie unter www.dk0wcy.de.

© DKØWCY, mit freundlicher Genehmigung