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Funkwetter & Ausbreitungsvorhersage

Aktuelle Funkwetterdaten

SN 96 SFI 139 Ak 7 K 2

Das aktuelle Funkwetter

mit Tom Kamp (DF5JL)
erstellt am 16.09.2023

Eine ereignisreiche Woche

Die vergangene Woche war voller Ereignisse: Weltraumwetterbeobachter waren Dienstag, den 12. September überrascht, als völlig unerwartet ein CME gegen 1237 UT auf das Magnetfeld der Erde traf und einen geomagnetischen Sturm der Klasse G2 (moderat) auslöste. Es kam zu Aurora, und Himmelsbeobachter meldeten Polarlichter über Schottland, teils auch über Cornwall, wie auch in den US-Staaten Missouri, Minnesota und Nebraska. Am Donnerstag, den 14. September, brach dann ein magnetisches Filament, das die Sonnenflecken AR3423 und AR3425 verband, aus. Die Explosion schleuderte einen CME in den Weltraum. Dieser könnte die Erde am 17. bzw. frühen 18. September streifen. Die Modelle sind nicht ganz eindeutig in ihrer Aussage, doch wenn, dann könnte es zu geomagnetischen Stürmen der Klasse G1 bis G2 sowie Aurora kommen.

Seit Freitag zeigt sich der Sonnenfleck AR3429 recht aktiv, mit einigen Eruptionen im extrem ultravioletten Bereich, alle auf die Erde gerichtet, so dass es immer wieder auf der Taglichtseite der Erde zu kleinen bis mäßigen Radio Blackouts kommt, die sich vor allem auf den unteren bis mittleren Kurzwellenbändern im Amateur-, Rundfunk-, Schiffs- und Flugfunk bemerkbar machen.

Auch am Samstag Morgen war die Sonnenaktivität angehoben und ließ einen M3.4-Flare beobachten (siehe Abb.). Nach vorne geschaut heißt das, dass wir nun täglich mit Eruptionen mittlerer Stärke rechnen müssen. Die Ursache liegt vor allem in der sich verändernden Sonnenfleckenregion in der Mitte der Sonne, aber auch die Rückkehr einer anderen Gruppe am Ostrand der Sonne verspricht einiges an Flare-Potential, war sie doch die Quelle für einige große CMEs in jüngster Zeit.

Die geomagnetischen Bedingungen werden voraussichtlich in der kommenden Woche weitgehend ruhig sein. Der solare Flux wird sich laut USAF in den kommenden Tagen zwischen 130 und 150 Einheiten bewegen. Das bedeutet, abgesehen von Perioden aktiver bis stürmischer Geomagnetik, dass das 13-m-Band bis nach Sonnenuntergang öffnet, und auch 11 Meter wird saisonal bedingt tagsüber nun häufiger und vor allem zunehmend länger DX ermöglichen. 19 Meter ist etwa 18 Stunden lang nutzbar und schließt meist erst gegen Mitternacht. Das 31-m-Band bleibt nachts offen. Zu den Sonnenauf- und untergängen ist die Ausbreitung in den Pazifik jetzt besonders gut.

Und wo steht der aktuelle Sonnenzyklus 25 in seiner Entwicklung? Laut NASA sollte das Sonnenfleckenmaximum nun im Herbst 2024 seinen Höhepunkt erreichen. Die US-amerikanische Weltraumbehörde prognostiziert eine maximale Sonnenfleckenzahl von 135 +/- 10, also etwas über dem Maximum des Zyklus 24 mit 116,4, aber doch deutlich unter dem Durchschnitt von 179 für die Sonnenzyklen 1 bis 23.

Bis kommenden Samstag, allen einen störungsfreien Empfang, 73 Tom DF5JL - mit aktuellen Infos von DK0WCY, SWPC/NOAA, USAF 557th Weather Wing, STCE/KMI Belgien, IAP Juliusruh, SANSA South African National Space Agency, DL1VDL/DL8MDW/DARC-HF-Referat, FWBSt EU/DF5JL - Grafik: SWPC.NOAA.GOV


Aktueller Status Ausbreitungsbedingungen Kurzwelle nach Band


Aktueller Status Bandöffnungen 50 MHz und VHF

Spodardic-E 50 MHz:


Spodardic-E 144 MHz:


© http://www.gooddx.net

Weiterführende, anschauliche Erklärungen zu den hier verwandten Begriffen und deren Möglichkeiten der Interpretation finden Sie im Kapitel Funkwetter einfach erklärt.

Aktuelle Messwerte DKØWCY

Herausgegeben von der Aurorabake DKØWCY. Die Bake strahlt die aktuellen Messwerte auch auf Kurzwelle aus. Sendezeiten und Frequenzen finden Sie unter www.dk0wcy.de.

© DKØWCY, mit freundlicher Genehmigung